Montag, 23. März 2015

Die Agenda Hirn

Ich habe einige Zeit gebraucht um zu wissen, was ich mit meinem Blog anstellen will. Ich weiß im Moment eigentlich nur, dass ich ihn hier nicht einfach so stehen lassen will. Er hat mir zu viel bedeutet während meiner aktiven Zeit und hat mir sehr geholfen. Deswegen will ich ab und zu, wenn es mir in den Sinn kommt, hier ein paar Gedanken loswerden.

Ein Thema, das Deutschland und vor allem Hamburg und Berlin in den letzten Wochen und Monaten beschäftigt hat und es immer noch tut, ist die Bewerbung um die Olympischen Spiele für das Jahr 2024 oder 2028. Am Ende setzte sich Hamburg mit seinem Konzept für eine Bewerbung durch und so steht nun "nur" noch ein Bürgerentscheid im September einer Olympiabewerbung der, meiner, unserer Stadt Hamburg entgegen.

Um es in den Worten der Bewerbung zu sagen "Ich bin Feuer und Flamme für Spiele in Hamburg!". Natürlich ist das so, etwas anderes würde wohl jeden eher überraschen. Es geht mir hier aber gar nicht um die Bewerbung an sich, sondern es geht vielmehr um uns und wie wir damit umgehen. Das Konzept lässt das Herz eines jeden Menschen höher schlagen. Spiele am Wasser, im Herzen der Stadt, ein Fest das Menschen verbindet und Brücken baut. Das sind alles Attribute, die man nicht von der Hand weisen kann und welche definitiv in die Karten der Bewerbung Hamburgs spielen. Hamburg wäre die optimale Umsetzung Olympischer Spiele nach der Agenda 2020, die vor allem mehr bescheidenere und nachhaltigere Spiele fordert und gleichzeitig wieder mehr zurück will zu dem eigentlichen Sinn der Spiele: Völkerverständigung und sportlicher Wettstreit.

Natürlich gibt es auch Kritik und viele Kritiker. DAS IST AUCH GUT SO! Die Kritik fängt dort an, wo wir uns mit den Auswirkungen und den Veränderungen durch Olympische Spiele beschäftigen. Jeder hat heutzutage die Möglichkeit über die verschiedensten Kommunikationskanäle mehr oder weniger anonym seinen Kommentar zu jedem abzugeben. Ich möchte nicht darauf eingehen, was vielleicht falsch ist, ob es sich rechnet oder nicht, ob wir genügend Hotelbetten haben, ob Hamburg noch teurer wird oder wofür man welches Geld wie auch immer ausgeben könnte. Ich möchte nur einfach mal aussprechen, was mir seit Wochen unter den Nägeln brennt. Genau wie eine Agenda 2020 des IOC nötig war ist wohl auch einfach eine "Agenda Hirn" bei mir und bei jedem von uns nötig, damit die Olympischen Spiele ein voller Erfolg werden.

Was meine ich damit. Ich liebe die Hornbach-Werbung von vor ein paar Jahren "Mach es zu deinem Projekt" und genau das will ich jedem Kritiker, der es ernst meint zurufen. Ich glaube fest daran, dass die erfolgreichsten Olympischen Spiele aller Zeiten, und ich denke das sollte unser Anspruch sein, nur zustande kommen, wenn wir so gut es geht auf alle Bedürfnisse der Gesellschaft eingehen. Kritik an einem Projekt macht ein Projekt erst Perfekt, denn wenn diese gehört wird, können sich am Ende alle damit identifizieren. Also wenn deine Kritik der Mangel an bezahlbaren Wohnungen ist, dann tu was und bring dich mit ein in der Planung und Umsetzung des Olympischen Dorfes und in der Stadtentwicklung. Die Kritiker, sollten in Entwicklungssitzungen dabei sein, um eine Idee zu liefern, wie man es vielleicht noch besser machen kann. Dafür brauchen wir aber Menschen, die genau das wollen: Herausragende Olympische Spiele, die einen neuen Standard setzen.

Ich sehe diese Bewerbung als eine unglaubliche Chance für die Stadt Hamburg, Deutschland und (auch wenn es etwas kitschig klingt) die Welt. Wir haben die seltene Chance die Zukunft massiv zu gestalten und vielleicht einen neuen Weg einzuschlagen, der wieder zurückkommt von Spielen weit weg von den Athleten und den Menschen, zu dem was es eigentlich mal war. Ich glaube wir können das. Elbphilarmonie oder der Berliner Flughafen sind keine Wiedersprüche, denn sie zeigen viel mehr, dass ab jetzt ein konsequenter Weg in der Kommunikation und Planung gegangen werden sollte.

Ich weiß das klingt romantisch, aber ich glaube fest daran, dass ohne dich Kritiker die Olympischen Spiele nicht so gut werden würden wie sie es hätten sein können.

Also ich stehe hier und rufe dir zu:

"Mach es zu deinem Projekt, denn solch eine Chance, die Entwicklung der Stadt Hamburg und einer der größten Feste der Menschheit nachhaltig zu verändern, bekommst du wahrscheinlich nie wieder."

Never stop moving forward!

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