Montag, 3. November 2014

The toughest part!

Nun ist es Zeit für mich, den wohl schwersten Blog-Eintrag bis jetzt zu schreiben, aber es ist einfach Zeit. Ich habe mich dazu entschlossen mich von der Leichtathletik und meinen 110m Hürden zurückzuziehen und meine sportliche Karriere zu beenden.

Ich glaube ich muss niemandem erzählen, wie schwer mir dieser Schritt fällt. Jeder, der mich kennt weiß wie sehr ich den Sport, die Leichtathletik und die Hürden geliebt habe und liebe. Aber leider muss ich anerkennen, das es meine Lebenssituation nicht mehr zulässt dem Sport zu 100% nachzugehen. Ich will hier und jetzt die Chance nutzen um mich zu erklären. Morgen möchte ich einen Beitrag bringen, bei dem ich mir einigen Kram mal von der Seele schreibe, der mich in den letzten Wochen, Monaten und Jahren beschäftigt hat und was mich an der Leichtathletik und dem Sport in Deutschland stört. Das soll keine "Abrechnung" werden, sondern vielmehr einfach mal ein Gedankenanstoß und meine Sicht auf die Dinge und meine Visionen. Am Mittwoch werde ich dann noch einen Beitrag posten, in dem ich mich einfach bei so vielen Menschen bedanken möchte, die es mir ermöglicht haben diesen Sport zu treiben oder die mich währenddessen begleitet und ihn mit mir ausgeübt haben.

Der Gedanke auf zu hören, kam schon während der Freiluftsaison. Ich merkte einfach, dass die Belastung aus Studium, Bachelor-Arbeit, Arbeiten, Praktikum und dem Training einfach zu viel war, um meinem Körper auch die nötigen Ruhepausen zu geben. Ich bin froh und stolz, dass ich es aber dennoch geschafft habe mein Jahr in solch einer Manier zu absolvieren mit einer Bronze-Medaille in der Halle und in der Freiluft, bei den Deutschen Meisterschaften (Danke Wolfgang Strietzel und Paul Dittmer, erster Dank schon vorweg genommen ;) ). Ein schöner Abschluss! Nach der Saison musste ich dann aber wirklich mal in mich kehren um zu sehen, ob der Sport so Sinn macht in Richtung Rio 2016, und Rio wäre das einzige Ziel, was jetzt anstehen würde. Leider musste ich feststellen, dass der Sport mit seinen Mitteln mir nicht mehr die Perspektiven bieten konnte um das Ziel Rio wirklich anzugehen. Auf deutsch gesagt, das Geld fehlt einfach, um den Fokus weiterhin auf den Sport legen zu können. Der HSV mein Verein hatte sich nun, am Ende dieses Gedankengangs, mit einem Angebot an mich gewendet, welches korrekt war, aber welches ich nicht annehmen konnte, da ich dadurch wahrscheinlich auf Dauer in den Bankrott gelaufen wäre. Dadurch, dass ich kein Student mehr bin verändert sich das Leben einfach, das ist nicht schön aber einfach die Realität. Über das finanzielle hinweg, hat sich auch bei mir einfach etwas verändert. Ich sehe mich einfach nicht mehr auf der Überholspur, auch wenn ich mir durchaus noch eine Steigerung in Richtung meiner Bestzeiten zugetraut hätte. Am Ende musste die Entscheidung für Rio oder gegen Rio zu 100% fallen, und auch wenn man das finanzielle aussen vor lässt, hätte ich denke ich nicht sagen können das ich brenne und bei 100 bis 110% bin. Und dann geht es einfach nicht mehr. Die Weltmeisterschaften in Berlin 2009 waren, sind, und werden immer mein Highlight bleiben, wenn ich an mein Sportlerleben zurückdenke. Diese Momente waren magisch, und wenn ihr mich jetzt fragt, werde ich immer sagen, dass sich der ganze Aufwand und die Entbehrungen sich alleine schon wegen Berlin gelohnt haben. Kein Geld der Welt wird mir diese Momente geben können. Und manchmal höre ich sie noch die 64000, wie sie eskalieren als kam "On Lane 6 representing Germany...". DAS ist es Leute, GÄNSEHAUT!

Ich weiß ganz genau, dass ich mich in den letzten Jahren nicht durch Leistung in die Position gebracht habe, dass ich große Ansprüche stellen kann, aber trotzdem fand ich es schade, dass z.B. im Deutschen Leichtathletikverband anscheinend eine Nominierung für den Kader gar nicht zu Diskussion stand. Letztlich gibt es wohl aber auch da einfach eine Entscheidung mehr auf die Jugend zu setzen, die für mich natürlich etwas hart ist, aber auch nachvollziehbar.

Ich bin froh das endlich öffentlich auszusprechen und ich kann euch sagen, ich habe meinen Frieden damit. Nun gilt es für mich mein abgeschlossenes Studium zu nutzen, um mein Leben neu auszurichten. Der Sport und vor allem die Leichtathletik wird immer ein großer Teil in meinem Leben sein. Meine Passion brennt immer noch, nur werde ich versuchen mich nun an anderer Stelle um den Sport zu "kümmern". Was das sein wird und wo ich das machen werde ist noch offen und ich verwende jetzt alle Energie darauf mich für die kommenden Aufgaben in Stellung zu bringen. Mein Traum ist es den Sport wieder nach vorne zu bringen, da wo er hingehört! Dazu aber morgen mehr im nächsten Teil!

Es war ne geile zeit mit euch allen, die ich immer in meinem Herzen tragen werde.

Never Stop moving forward!







4 Kommentare:

Julian M. hat gesagt…

Bin gespannt auf den morgigen Post ;-)
sicherlich wird es einige interessante Dinge zu lesen geben.

Anonym hat gesagt…

i a, morgen wirds geil.

Unknown hat gesagt…

In Erinnerung: Eine fairer Sportsfreund. Höflich, nicht eingebildet. Motiviert.
Eben wie man sich einen ganzen Kerl vorstellt.
Alles Gute für die Zukunft.
Dieter Bocksch
(Trainer von Yannick Stubbe)

Jupp hat gesagt…

Bist ein korrekter Typ. Davon sollte es mehr in der Leichtathletik geben.
Alles Gute für die Zukunft. :)