Dienstag, 23. August 2011

Mein Jahr 2011

Hey Leute,

ich melde mich heute bei euch mit einem Rückblick und einem Fazit, der Saison 2011.

Insgesamt kann ich natürlich überhaupt nicht mit diesem Jahr zufrieden sein. Die nackten Zahlen oder der Fakt, dass ich euch jetzt schreibe und nicht in Südkorea bin, zeigen, dass ich nicht die Ziele erreicht habe, die ich mir gesetzt hatte. Die Deutschen Freiluftmeisterschaften mit Platz 6 waren natürlich überhaupt nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Nach den Deutschen Meisterschaften kam dann auch noch Dummheit meinerseits dazu. Ich habe mir meinen rechten Fuß bei einer wütenden "Trittattacke" gegen eine liegende Hürde stark geprellt. So konnte ich die restlichen Wettkämpfe der Saison entweder nur mit Schmerzmitteln bestreiten oder unter Schmerzen laufen. An richtiges Training war in dieser Zeit eigentlich gar nicht mehr zu denken und so war die Vorbereitung auf die noch anstehenden Läufe eher suboptimal. Eine Woche nach den Deutschen Meisterschaften bin ich dann mit einem 20 minütigen Aufwärmen und 15 Grad in Garbsen mit zu viel Rückenwind eine 13,61 sek. gelaufen. Das stimmte mich schon recht positiv und ich habe positiv auf die noch ausstehenden Wettkämpfe geblickt. In Ninove/Belgien eine Woche später gab es dann das gewohnte Bild in diesem Jahr: Dauerregen und starker Gegenwind. Ich war bedient. Dann stand schon Mannheim und damit die letzte Möglichkeit sich für die WM zu qualifizieren vor der Tür. Dort gab es dann endlich mal gute Bedingungen und so konnte ich im Vorlauf mit 13,65 sek. eine ansprechende Leistung zeigen. Der Lauf war insgesamt sehr verhalten und vorsichtig. Ein richtiger Vorlauf eben. Leider hatten wir wieder minimal zu viel Rückenwind. Aber ich wusste, dass an diesem Tag einiges drin war. Im Endlauf wollte ich es dann wirklich wissen und nochmal alles geben. Leider knallte es dann gleich schon an der ersten Hürde. Trotzdem konnte ich mich bis zur fünften Hürde in einen guten Rhythmus laufen. Doch dann kam die siebte Hürde und ein weiterer harter Treffer. Das bedeutete dann leider das Aus für eine schnelle Zeit. Schade es wäre wirklich was drin gewesen.

Im nachhinein muss ich sagen, dass natürlich in Mannheim einiges mehr drin gewesen wäre, aber durch die Verunsicherung der kompletten Saison vorher war es mir nicht mehr möglich dort Akzente zu setzen. Es ist eben ein schmaler Grad zwischen einem perfekten und einem misslungenen Lauf.

Die Saison war natürlich auch durch herausragend schlechte Wetterbedingungen gekennzeichnet. Ich hatte gerade zu Beginn der Saison einige Läufe, die wirklich sehr gut waren nur hatte ich dort leider Bedingungen, die schnelle Zeiten einfach nicht zugelassen hatten! Das ist natürlich keine Entschuldigung , aber ein definitiver Punkt, den ich berücksichtigen muss, wenn ich auf die Saison zurückblicke! Die Muskelverhärtung bei den Deutschen Meisterschaften, die ich mir im letzten Training vor den Meisterschaften zugezogen hatte, spiegelt genau die Seuche wieder, die mir irgendwie in diesem Jahr an den Hacken hängt!

Eine Konsequenz aus dieser Saison für mich ist, dass ich mich im mentalen Bereich noch deutlich verbessern muss. Es ist mir in diesem Jahr teilweise sehr schwer gefallen immer an mich zu glauben und an meinen Erfolg nicht zu zweifeln. Genau das hat mir mit Sicherheit in den entscheidenden Momenten ein paar Prozent genommen und somit den Sieg gekostet. Hier werde ich gerade im Hinblick auf die Olympische Saison im nächsten Jahr noch einmal versuchen mich deutlich zu verbessern. Dafür bin ich schon seid einiger Zeit mit dem Psychologen meines Vereins dem HSV in Kontakt und ich bin davon überzeugt, dass das eine Sache ist, die mich in der nächsten zeit deutlich nach vorne bringen wird.

Natürlich bedeutet ein Fazit auch, dass man Trainingsinhalte in Frage stellt und noch genauer schaut was gut für mich ist. In diesem Prozess befindet sich mein Trainer. Wir bilden jetzt schon seid über 10 Jahren ein Team. Ich bin überzeugt davon, dass ich durch seine Planung mir Voraussetzungen schaffen kann um schnell zu rennen. Ich vertraue Ihm und bin überzeugt davon, dass wir gemeinsam einen erfolgreichen Weg in das nächste Jahr gehen werden. Ich weiß welche Stunde es geschlagen hat und bin mir bewusst, dass das nächste Jahr in meiner Entwicklung als Sportler und als Mensch ein entscheidendes sein wird.

Ich habe in den letzten Wochen und Monaten auch einige Stimmen gehört, welche schon gar nicht mehr an mich glauben. Als Konsequenz dieser Saison wird für mich auch ein Fokus darauf liegen mir diese Leute fern zu halten und mein Umfeld mit den Leuten zu bereichern, die hinter mir stehen und mich fordern und fördern. Für alle anderen wird bei mir kein Platz mehr sein!

Man muss verstehen warum ich das schreibe. Es geht hier um mein Leben und um meinen Traum. Ich werde alles geben um mir diesen Traum zu verwirklichen. Es wird bestimmt nicht einfach und gerade deswegen sollte ich versuchen mit der nötigen Lockerheit bestimmt, beherzt und konsequent meinen Weg in Angriff zu nehmen.

Ich weiß wer ich bin, ich weiß was ich kann. Die die an mir zweifeln werde ich durch Taten zum schweigen bringen. Mich kann nichts von meinem Traum abbringen! Es ist noch etwas weniger als 1 Jahr Zeit bis zu den Olympischen Spielen. Das ist meine Zeit!

"Never stop moving forward!"

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