Das muss mal gesagt werden!

So Leute,

nun gibts mal was ernstes von mir auf die Ohren bzw. auf die Augen. Genau diese Meldung habe ich gerade auf www.n-tv.de entdeckt:

Das Gesetz der GroßprojekteElbphilarmonie immer teurer

Die Hamburger Elbphilharmonie wird knapp 200 Millionen Euro teurer als bisher geplant. Ob das Konzerthaus mit dem Baukonzern Hochtief oder ohne Hochtief fertiggebaut werden soll, will der Hamburger Senat am Samstagvormittag in einer Sondersitzung entscheiden. Seit Jahren streiten sich die Stadt und der Baukonzern Hochtief um das Jahrhundertbauwerk.

Ursprünglich sollte die Elbphilharmonie den Steuerzahler 77 Millionen Euro kosten und 2010 fertig sein. Zwischenzeitlich war von 323 Millionen Euro die Rede gewesen. Insgesamt kalkuliert die Stadt für das komplette Gebäude mit Hotel und Tiefgarage nun Kosten von 575 Millionen Euro ein.

Fertigestellt werden soll das Konzerthaus nach neuer Planung 2016; die Eröffnung ist dann für Frühjahr 2017 vorgesehen.

http://www.n-tv.de/panorama/Elbphilarmonie-immer-teurer-article9787656.html

Wahrscheinlich könnte man diese Meldung einfach kopfschüttelnd lesen und danach weitermachen. Mir ist gerade innerlich wirklich der Geduldsfaden gerissen. 

Um von vornherein das klarzustellen, die Elbphilarmonie ist ein wirklich wunderschöner Bau und gerade Ich als Kulturliebhaber in fast allen Bereichen, sehe auch das Potential dieser Einrichtung. Aber ich bin eben vor allem Sportler und gerade da auf öffentliche Gelder angewiesen, die mir das ausüben meines Sportes möglich machen. Gerade in den letzten Jahren wurde mit dem Bau der Leichtathletikhalle in Alsterdorf investiert von seiten der Stadt, wovon ich definitiv profitiert habe. 

Trotzdem sehe ich nicht mehr ein mir ewig anzusehen, was auch mit meinen Stuergeldern passiert und vor allem wofür kein Geld oder wenig Geld von der Stadt ausgegeben wird. In letzter Zeit häufen sich Großprojekte in Deutschland, bei denen es mehr als daneben läuft. Der Flughafen in Berlin, Stuttgart 21 und die Elbphilarmonie sind nur 3 wirklich prominente Beispiele. Ich will hier nicht über den Sinn von so einem Projekt diskutieren sondern viel mehr über Fehlkalkulationen, Missmanagement und anscheinend einer Kommunikations- bzw. PR-Abteilung, die diesen Namen nicht verdient hätte. Wie kann es sein, dass gerade im Sport seit Jahren um Kleinstbeträge gefeilscht wird und auf der anderen Seite Projekte angegangen werden wo die tatsächlichen Kosten fast 8mal so hoch sind wie geplant? Was für ein Haushalt, was für ein Planungsbüro oder was für Entscheidungsträger können sich so etwas erlauben? Wo sind die wirklichen Konsequenzen? 

Ich wäre lange nicht so erbost über diese Zustände, wenn ich nicht Menschen kennen würde, die herausragendes Leisten (im Sport meine ich natürlich) und die nicht annähernd die Zuwendung bekommen, die Ihnen zusteht. Das großartige "Team Hamburg" wird natürlich hauptsächlich von Sponsoren getragen. Hier kann man auf www.team-hamburg.de nachlesen, dass jeder dieser Premium Sponsoren 10000 Euro/Pro Jahr in einen Topf gibt, welcher dann an die Sportler ausgeschüttet wird. 10000 Euro ist natürlich schon einiges an Geld, aber ich will hier vor allem mal Relationen aufzeigen. Jeder der rechnen kann wird mit der Anzahl von Sponsoren des Team HH auf das Gesamtbudget kommen. Muss ich noch was sagen? 

Natürlich, klar, es gibt ja immer die die sagen "mit einer Million davon könnte man hier alles 1000mal besser machen!" . Natürlich ist das so, aber ich bin auch der festen Überzeugung, dass man eben das macht was man wirklich will und was man nach vorn bringen möchte. Wenn das klar ist, dann kann eine Stadt wie Hamburg eine Million mehr oder weniger nicht davon abhalten an einem Projekt festzuhalten. Aber wie gesagt dafür muss man es eben wirklich wollen und nicht nur nach aussen verkaufen das man etwas toll findet, solange die Fahnen noch geschwenkt werden. 

Das lasse ich mal so stehen. 

Ich hoffe auch für unsere Stadt, für den Sport und auch für die Elbphilarmonie gilt:

Never Stop moving forward!