Montag, 15. Oktober 2012

It´s a new day, it´s a new life...

...and i´m feeling good! Ich glaube so in etwa singt es Michael Buble und es scheint wirklich etwas wahres dran zu sein! Nach knapp 12 Jahren haben mein Trainer Joachim Witt und Ich bereits gesagt, dass wir in Zukunft nicht mehr zusammenarbeiten werden. Nach so einer langen Zeit bleibt für mich eigentlich nur zu sagen: "Vielen Dank für diesen gemeinsamen Weg! Er hat uns beide nach Vorn gebracht! Durch Höhen und Tiefen standen wir Seite an Seite und gerade daraus habe ich sehr viel gelernt!". Es war definitiv eine geniale Zeit, die ich auf keinen Fall missen möchte, doch nun heißt es gerade aus der Enttäuschung (keine Olympiateilnahme) heraus mich neu aufzustellen und wirklich den  Schritt hin zu einem echten Neuanfang und einem Umbruch schaffen.

Und ich glaube genau diesen Umbruch habe ich sehr gut geschafft. Ab sofort werde ich nämlich mit Rüdiger Harksen als meinen Heimtrainer zusammenarbeiten. Ich werde in Zukunft zwischen Hamburg und Mannheim pendeln und so versuchen einen optimalen Trainingsbetrieb zu gewährleisten. Ich werde in Zukunft immer eine Woche in Mannheim vor Ort sein und dann wieder eine Woche hier in Hamburg. Natürlich werden nun einige fragen, warum ich denn nicht nach Mannheim gezogen bin. Dazu will ich gar nichts weiter schreiben, ausser das ihr euch sicher sein könnt, dass ich alle Faktoren in meine Überlegungen mit einbezogen habe und für mich die Beste Lösung in dieser Konstellation gefunden habe. Von meinem neuen Trainer erhoffe ich mir wirklich noch einmal neue Impulse. Da ich Rüdiger schon seid Jahren kenne wusste ich, dass es menschlich zwischen uns passt, was für mich essentiell wichtig ist. Ausserdem bin ich von seiner Trainerarbeit und seinem Konzept, wie er an das Training herangeht, absolut überzeugt. Natürlich sprechen auch seine Erfolge aus der jüngeren Vergangenheit mit Carolin Nytra und Kirsten Bolm, da auch eine ganz klare Sprache!
Ausserdem kommt für mich nun noch dazu, dass ich mich in Mannheim in einer Trainingsgruppe bewege (Z.B. mit Carolin Nytra,...) aus der ich sehr viel Motivation ziehe und ich noch einiges lernen kann. Ich denke ich habe mit den Argumenten gezeigt, dass ich eine sehr gute Lösung gefunden habe um in den kommenden Monaten und Jahren noch einmal richtig anzugreifen.

Ich war bereits bis gestern 1,5 Wochen in Mannheim und ich kann sagen, dass ich wirklich begeistert bin. Das Training hat mir wirklich Spaß gemacht und ich komme mit diesem neuen Umfeld wieder da hin, weswegen ich mal mit dem Sport angefangen habe. Der Spaß! Den hatte ich vorher natürlich auch, nicht falsch verstehen, aber ich habe nach einigen Tagen schon eine gewisse Euphorie verspürt und ich bin in meiner eigenen Motivation wieder richtig aufgeblüht.

Zu diesem Leben gerade natürlich in Mannheim, werde ich euch in Zukunft natürlich noch einiges schreiben!

Ich bin in den letzten Wochen und Monaten eigentlich noch gar nicht dazu gekommen mal ein richtiges Fazit zu schreiben und euch wissen zu lassen wie es jetzt weitergeht. Ich muss wirklich sagen, dass die letzten Wochen und Monate und teilweise auch jetzt noch, die härtesten meiner Karriere waren. Relativ schnell nach der verpassten Olympiaqualifikation wurde klar, dass es gerade auch finanziell nach diesem Jahr sehr schwierig sein würde den Sport weiterhin so professionell durchzuführen. ich hatte mehrere Gelegenheiten, in denen ich Hiobsbotschaften wegstecken musste und ich kurz davor war alles hinzuschmeißen. Ich habe immer nur gedacht "Hey immerhin war ich auch 11 der Hallenweltmeisterschaften in diesem Jahr! Das darf doch alles nicht wahr sein!?". Mir wurde von ziemlich vielen Seiten gesagt, was ich alles NICHT kann und was ich tun sollte. Und ich dachte mir "Halt momentmal, was ist hier los? Wer sagt mir was ich kann und was ich nicht kann? Wann habe ich dieses Ruder aus der Hand gegeben?"



Kleiner Einschub: Danke an meine Liebe, Familie und Freunde! Ihr habt mich kritisch hinterfragt, aber mir meine Entscheidung überlassen. Und als ich Sie getroffen hatte, habt Ihr euch mit mir zusammen auf den Weg gemacht! OHNE WORTE!

Ich merkte auch sehr schnell, dass da in mir doch noch was am köcheln war und irgendetwas in mir sich gegen diesen Trend auflehnte. Wäre das nicht gekommen und ich hätte mich mitreißen lassen, dann bin ich mir sicher, dass ich den Sport aufgegeben hätte. Aber es war so, dass gerade in dieser Situation meiner Kämpferherz wieder richtig hervorgekommen ist und ich merkte wie SEHR ich diesen Traum leben wollte. ich war nicht bereit meinen Traum von einem Deutschen Meistertitel oder den Olympischen Spielen zu begraben. Es gab diesen Punkt und ich musste mit mir selber reden und zu mir sagen "Ok du willst es? Dann go for it! Keine Kompromisse! Kämpfe an jedem Tag für genau diesen Traum!". Und das tat und tue ich auch. Ich bin gerade dabei mich neu aufzustellen und neue Partner zu finden, mit denen ich einen steinigen Weg gehen kann in Richtung Rio 2016.

Ihr seht ich bin bereit in die nächsten Wochen, Monate und Jahre zu gehen. Um euch zu schreiben, was alles neu ist und was bleibt, dazu ist es noch zu früh. Ihr könnt euch auf jeden Fall sicher sein, dass ich auch in diesem Winter, im nächsten Sommer,... am Startblock stehen werde!

Für mich war in dieser ganzen Zeit extrem wichtig zu erkennen, was ich für ein Typ bin und was mein Wesen ist. Ich war noch nie jemand der sich vor einer Sache gedrückt hat, ich habe mich wenn es hart auf hart kam immer gestellt. Ich bin entweder mit fliegenden Fahnen untergegangen oder ich habe glorreich den Sieg gefeiert. dazwischen gab es meißtens nichts! Und genau so werde ich auch weiterhin mein Leben bestreiten, denn alles andere würde meiner Natur widersprechen.

Ich strebe nach meinem Glück. Niemand ist in der Lage dir zu sagen ob du DIESES Glück erreichen wirst, aber jeder der es versucht wird auf seinem Weg viele kleine Glücke finden! Und am Ende wirst du und werde ich diesen einen Moment erreichen, in dem du sagst "Das war es wert!". Davon bin ich überzeugter denn je.



Never stop moving forward!

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