Sonntag, 18. Juli 2010

Ja dafür mach ich es ...

Platz 2, 13,79 sek., Lauf eher miserabel, EM Nominierung? Keine Ahnung.

Das sind die kalten Fakten von meinem Wochenende in Braunschweig. Jeder kann sich selbst davon ein Bild machen. Ich habe gerade überhaupt keine Lust etwas zu dem Wettkampf zu schreiben. Für mich war eine Sache viel viel wichtiger. Ich habe endlich wieder einmal gemerkt wofür ich diesen Sport mache. Als ich die Ziellinie überquerte und sah, dass ich den 2. Platz belegt hatte musste ich einfach meine ganze Anspannung herausschreien. Ich habe noch mitbekommen wie alle Leute um mich herum mich komisch angeguckt hatten, aber das war mir egal. Ich habe meinen Emotionen einfach freien Lauf gelassen. Denn auch wenn jetzt vielleicht keine Nominierung oder sonstwas herausspringen sollte, so habe ich doch in diesem Lauf soviel gespürt wie schon lange nicht mehr. Es war kein guter Lauf. Aber als es schon gegen Ende des Rennens ging merkte ich, dass alle sehr nah beieinander waren und ich musste mich dem Kampf stellen und fighten fighten fighten. Ich wusste vor den letzten Hürden, dass das überhaupt nicht die Position ist mit der ich das Rennen erfolgreich beenden kann. Aber ich habe ALLES gegeben und gekämpft. Ich habe nicht aufgeschlossen und die letzten Hürden versucht von einer schwäche in eine stärke um zudrehen. Auch wenn ich es nicht ganz geschafft habe perfekt zu laufen, so habe ich mich gegen meine Konkurrenten, die sich auf einer Linie befanden, durchgesetzt. Ich habe es endlich mal geschafft in eine enge Situation zu kommen und in ihr zu bestehen.

Und dann im Ziel mit Blick auf die Anzeigetafel, da hat es mir einfach die "Schuhe" ausgezogen. Es fiel einfach alles von mir ab. Und genau in diesem Moment habe ich meine Eltern und die Familie meines Patenonkels in der ersten Reihe gesehen, wie sie herumsprangen und enthusiastisch feierten. Ja man dieser Moment, dieser Moment hat nur uns gehört. Auch wenn 15000 Menschen mit im Stadion waren. Diese paar Sekunden waren sie alle nur nebensächlich. Dieser Moment, in dem einem nichts unmöglich vorkommt und einfach den Emotionen platz gemacht wird, ja das ist es wofür ich den Sport mache.

Danke an euch, dass ihr da gewesen seid. Ihr seid einer der Gründe, warum ich morgen wieder zum Training 100 Prozent motiviert gehe egal wo der nächste Wettkampf stattfinden wird.

Eines ist seid diesem Wochenende auf jeden Fall klar:

"Ich habe noch lange nicht fertig!"

Ich fange gerade erst an voll aufzudrehen!

2 Kommentare:

Judith hat gesagt…

Wir sind alle wieder wahnsinnig stolz! Egal, welcher Platz bei Wettkämpfen rauskommt, da muss soviel zusammenpassen. Unglaublich bewundernswert ist doch überhaupt, dass Du diesen Sport mit diesem unglaublichen Ehrgeiz und dem Spaß betreibst und Du trotz Niederschlägen die schönen Momente so genießt! Deutscher Vizemeister mit einem so noch nie dagewesenen Finish, na, wenn das nichts ist...Ich stoß auf Dich an!

Stefan hat gesagt…

Finde ich auch. Du hast in den letzten Monaten echt maximalen Willen und eine super Leistung trotz Niederschläge auf die Beine gestellt. Weiter so!