Samstag, 10. Juli 2010

Die Konsequenz aus der fehlenden Konsequenz!

Hey Leute,

der nächste Wettkampf bei gefühlten 40 Grad ist vorbei und ich muss sagen, dass mich dieses Wetter im Moment ziemlich schlaucht. Der Wettkampf gestern in Bottrop bleibt mir mit zwei Gesichtern im Hinterkopf. Die Bedingungen waren von vornherein eher schwierig. Die Hitze war natürlich die eine Sache aber dazu kam noch ein recht böiger teilweise sehr kräftiger Gegenwind. Zum Vorlauf versuchte ich mich aber trotzdem in die richtige Spur zu bekommen um aus den Bedingungen das beste zu machen. Ich merkte beim Aufwärmen bereits, dass ich mich besser fühle als noch eine Woche zuvor in Mannheim. In meinem ersten Vorlauf startete ich auf Bahn 3 und verkorkste gleich den Start. Die Reaktionszeit war eher bescheiden, aber was noch schlimmer war, war dass ich überhaupt keine Spannung in den ersten Schritten hatte und ich so viel Mühe hatte die erste Hürde richtig vorzubereiten. Ich kam gerade noch hoch genug um sie einigermaßen zu überlaufen. Leider konnte ich so nicht genügend Geschwindigkeit mit in die ersten Hürden nehmen. Das Rennen konnte für mich also erst nach der dritten Hürde so richtig starten. Dann kam ich allerdings gut in das Rennen und konnte mich vom Feld etwas absetzen. Je weiter es Richtung Ziel ging desto mehr merkte ich aber auch den Gegenwind und verlor den Zug auf die Hürde. Letztlich gewann ich meinen Vorlauf in 13,69 sek. bei 0,8 Meter pro Sekunde Gegenwind. Für mich war das mit diesem Start eigentlich eine gute Leistung und stimmte mich positiv, dass ich im Endlauf noch was draufpacken kann. Nach dem Vorlauf und vor dem Endlauf merkte ich aber, dass mein Körper der Hitze und den Bedingungen Tribut zollen musste. Ich merkte, wie meine Muskulatur ziemlich zu machte und ich einige Mühe hatte meinen Körper wieder "geschmeidig" zu machen für den Endlauf.

Nach einem besseren Start im Endlauf merkte ich auf den dritten Schritt wie meine rechte Wade sich einmal stark zusammenkrampfte und dann wieder locker ließ. Für mich war das in diesem Moment natürlich erst einmal ein kleiner Schock aber dann ging es einigermaßen weiter. So lief ich in die erste Hürde und bis zur vierten oder fünften Hürde konnte ich dem Rennen auch meinen Stempel aufdrücken. Dann allerdings musste ich dem Wetter einfach nachgeben und verlor völlig meine Linie. Mit Sicherheit fehlte in diesem Lauf auch die nötige Konsequenz in so einem harten Rennen unter solchen Bedingungen dieses Rennen zur Not richtig "durchzuprügeln", aber körperlich auch im Hinblick auf die Reaktion der Wade, war an diesem Zeitpunkt wirklich "Ende im Gelände"! Die Zeit und der Platz (13,73 sek., Platz 5) spielen natürlich eher eine untergeordnete Rolle.

Schade, dass im Vorlauf de Bedingungen nicht mitgespielt haben. Ansonsten hätte ich mit Sicherheit eine neue Saisonbestleistung aufstellen können. So ist das eben in einer Freiluftsportart.

Der Vorlauf gibt mir natürlich weiteres Selbstvertrauen auf dem Weg zu den Deutschen Meisterschaften nächste Woche. Wenn ich eine Sache aus dem Meeting gestern mitnehmen kann, was ich besser machen muss, dann ist es mit Sicherheit die Konsequenz. Egal ob es der Start im Vorlauf mit den schlechten ersten Schritten war,oder das Laufen im Endlauf ab Hürde 6, es fehlte einfach die letzte Konsequenz. Der letzte Biss, die letzte Überzeugung, das Kopf ausstellen und einfach Gas geben. Mit dieser Konsequenz hätte es auch im Vorlauf schon deutlich schneller gehen können.

Diese Konsequenz ist es, die dich deine wahre Leistung erbringen lässt, denn du setzt den nächsten Schritt nicht bewusst, sondern er ist einfach da! Du überläufst die nächste Hürde oder setzt den nächsten Schritt nicht weil du weißt WIE sondern weil es IST! Der Plan WIE du etwas machst ist vor dem "Auf die Plätze" bereits fest im Kopf! Wenn es aus dem Block geht gibt es nur eine Richtung, nur eine Dynamik, nur ein Ziel! Genau das ist das Phänomen, welches sehr bekannt ist unter Sportlern. An die besten Läufe kann man sich meistens kaum erinnern.

Never stop moving forward!

1 Kommentar:

der Alte hat gesagt…

Wie schon der gute alte Frank`nfurter in der Rocky Horror Show sang:
"Don`t dream it - just do it!"