Dienstag, 25. August 2009

Da bin ich!

Hey Leute,

so nun ist es doch schon Dienstag. Es tut mir Leid, dass ich mich gestern nicht mehr bei euch gemeldet habe. Ich musste einfach ein wenig Schlaf nachholen:).

So nun ist die Leichtathletik WM schonwieder Geschichte und ich war dabei. Was für 2 Wochen. Einfach unglaublich. Ich habe glaube ich noch nie so viel und so viel verschiedenes erlebt in meinem Leben. Das fängt mit meinem Tagebuch beim Hamburger Abendblatt an und endet mit dem Treffen mit Maurice Greene bei Adidas. Ich habe so viele Eindrücke sammeln können in den letzten Wochen, es fällt mir schwer viel wiederzugeben. Auf jeden Fall waren es Momente, die mir mein Leben lang in Erinnerung bleiben werden.

Nun noch einmal zu meinem Wettkampf. Nach dem Vorlauf hatte ich mich ja bereits kurz bei euch gemeldet und war zufrieden mit meinem Einstand bei dieser WM. Das Halbfinale verlief dann nicht wie erhofft. Nach einem mäßigen Start kollidierten ich und der Franzose neben mir über den Hürden 1-3 und so war schon früh im Rennen klar, dass da nicht mehr viel gehen würde in Bezug auf den Einzug in das Finale. Im Nachhinein war natürlich das Halbfinale mein großes Ziel, welches ich erreicht habe, aber natürlich schmerzt es immer etwas, wenn man weiß. dass man mit seiner Bestzeit ins Finale eingezogen wäre. Und ich weiß, dass das möglich gewesen wäre.

Egal ich habe bereits kurz nach dem Lauf ins Mikro gesagt, dass ich stärker wiederkommen werde und das habe ich auch so gemeint wie ich es gesagt habe. Ich habe jetzt gesehen, dass der Kontakt zu einem Finalplatz da ist und das ist die größte Motivation für mich. Ich muss weiter hart an mir arbeiten, dann weiß ich das in den nächsten Jahren noch deutlich mehr drin sein kann. Die Erfahrungen, die ich sammeln konnte während des Wettkampfes sind viel mehr wertals ich auf den ersten Blick sehen oder begreife kann.

Hier auch noch einmal ein kurzer Kommentar zu der Stimmung. Es war einfach atemberaubend. Unglaublich wie die Menschen hinter uns gestanden haben. Im fernsehen kam die Stimmung nicht ganz so rüber wie wir sie erlebt haben. Das Publikum hat der WM sicherlich das i-Tüpfelchen aufgesetzt. Zu diesem Publikum gehörten auch meine Familie,Trainer, Freundin und viele Freunde von mir. Bei euch allen will ich mich herzlich bedanken, dass ihr da wart und mir die Daumen gedrückt habt. Diverse Transparente und HSV Fahnen haben das noch perfektioniert. Einfach wunderschön.

Wie geht es jetzt weiter? Für mich erstmal gar nicht. Ich habe mich entschlossen die Saison nach dieser WM zu beenden, weil ich erstens gesundheitlich etwas angeschlagen aus Berlin zurückgekommen bin und zweitens wirklich die Luft raus ist. Ich glaube das können einige verstehen auch wenn sich sicherlich vielleichteinige noch einmal gefreut hätten mich laufen zu sehen. Das werde ich in den nächsten Jahren nachholen. Jetzt brauche ich ersteinmal eine Auszeit um mich zu erholen und abzuschalten. Es heißt für mich jetzt mich neu auszurichten, neue kurzfristige Ziele zu formulieren und die Weichen zum erreichen dieser zu stellen. Denn egal wie erfolgreich diese Saison war es geht immer weiter. Jetzt heißt es für mich nicht mehr "nur" dabei sein sondern das Final bzw. bei der EM nächstes Jahr auch mehr zu erreichen. Das sind Ehrgeizige Ziele. Seit der WM oder auch während der WM, habe ich gemerkt, dass ich da hier in Hamburg genau richtig bin. Ich habe gemerkt, dass die Stadt und der HSV hinter mir steht. Das habe ich mir hart erarbeitet und lässt mich mit voller Optimismus in die Zukunft blicken, wo ich mit noch einem stärkeren Team nach neuen Bestleistungen streben werde.

Die deutsche Leichtathletik hat gezeigt, dass sie alles andere als Tod ist. Eine bessere Werbung für unseren Sport konnte es nicht geben. Es ist Zeit das wir die Kurve kriegen. Ich bin mir sicher, dass in den Köpfen der Menschen diese Kurve bereits geschehen ist. Dann wenn das geschehen ist, bin ich mir sicher dass das Ergebnis von diesem Jahr nur der Auftakt war.

Irgendwo stand eine Schlagzeile "Die Leichtathletik WM in Berlin - Liebe auf den zweiten Blick". Genau das spiegelt es wieder was ich auch erfahren habe. Die Menschen wussten gar nicht mehr, was die Leichtathletik für eine wunderschöne Sportart ist. Und als die WM vorbei war hat man sie sich wieder gewünscht.

Für mich war es einfach ein geniales Jahr voller Erfolg und (zum Glück) weniger Misserfolg, voller Bewährungsproben und voller Hindernisse. Ein Jahr in dem ich mich entwickeln musste und getan habe, weil ich etwas anderes nicht zugelassen hätte! In den letzten Wochen war ich Teil von etwas sehr großem, was ich jetzt gerade eigentlich erst richtig realisiere.

Wow war das für eine Zeit. Danke an euch alle!

1 Kommentar:

Little Sister hat gesagt…

ich und alle anderen sind sehr stolz auf Dich... Ich hatte eine der besten Zeiten in Berlin und Du hast mit Deiner Leistung (und das Du überhaupt da warst) noch ein Sahnehäupchen draufgesetzt!
So und jetzt...? Also ich hab mich in Barcelona schon angemeldet. Ds sehen wir uns doch oder? ;-)